faber05 für Stücheli Architekten 2023

Mit der Werkreihe FABER laden Stücheli jedes Jahr zu einer neuartigen Erkundung von Architektur ein. Mit dieser fünften Ausgabe entdecken wir die olfaktorische Welt. Wir alle kennen den vertrauten Geruch unserer eigenen Wohnung. Doch genau zu benennen, woraus er sich zusammensetzt, fällt uns schwer. Er scheint zufällig zu entstehen, das Resultat einmalig und nicht reproduzierbar. Wie wohl ein Parfüm riechen würde, das dem Geruch einer Wohnung oder eines Gebäudes nachempfunden ist?


Für FABER05 hat sich der Parfümeur Andreas Wilhelm genau dieser Aufgabe gestellt. Inspiriert von den Materialien, den Farben, der Form sowie der Funktion des Forschungsgebäudes HIF hat er einen Duft kreiert, das Assoziationen an die Architektur des Gebäudes weckt. Minze verleiht dem Parfüm eine frische Wirkung und erinnert an das kühle Metall, woraus die Fassade und das Tragwerk konstruiert sind. Corps Racine sorgt für eine trockene, staubige Note und repräsentiert den Beton. So entstand eine einzigartige Komposition aus zwanzig natürlichen und synthetischen Düften, das Eau de Parfum «05». 


FABER 05, 2023: «05», eine olfaktorische Hommage des Parfümeurs Andreas Wilhelm an das Forschungsgebäude HIF auf dem ETH-Campus Hönggerberg 

ipseria Isabell Bullerschen 2023

ipseria ist/sind vielgestaltig, polyphon, kollaborativ, inklusiv, queer, intersektional, immer-im-werden. ipseria ist/sind eine fiktive weltweit vorkommende Lebensform, die als Mono-Entität oder als multi-entitärer Verband (soziale Entität) queer im Schleim vertebraler Organismen lebt/leben. ipseria verdankt/verdanken ihre Eigenschaften Atomen, Würfelquallen, Planktonorganismen, Schleimpilzen, Leopardenschnecken und sozialen Amöben. Sie unterläuft/unterlaufen die Konzepte von Identität und Individuum Gruppe, entzieht/entziehen sich ihrer Einordbarkeit und besitzt/besitzen eine besondere Fähigkeit: sie pflanzt/pflanzen sich über ihre Spezies hinaus fort. Zwar ist/sind ipseria uns als Potential bereits innewohnend, wurden jedoch durch rationale Wissenssysteme deaktiviert. Nur die sinnliche Erfahrung der eigenen ipseria kann sie wieder zum Leben erwecken. 


Die multi-sensorische Mixed-Reality-Installation ermöglicht diese Begegnung bei der die Rezipierenden in eine erweiterte virtuelle Realität übertreten, jedoch durch haptische und olfaktorische Elemente in der physischen Welt verankert bleiben. Durch die Reaktivierung der eigenen ipseria soll die Befähigung zur Imagination des Reichtums der Vielfältigkeit in allen Anordnungen und Ausprägungen statt eines strikten Einordnens in abgrenzende Kategorien rekonstituiert werden. ipseria und ihr Environment haben ihren Ursprung im Physischen: eine virtuelle Realität ohne computer-generierten Inhalt.  


Photos:  Philip Frowein 

The Forest - Museum of the future Dubai 2022

Einmal mehr durfte Andreas für das auf immersive experience spezialisierte Künstlerkollektiv Marshmallo Laserfeast verschiedene Düfte kreieren. Dieses mal ging es in den Amazonas Regenwald, genauer nach Leticia in Kolumbien. Für die Inszenierung wurde der Wald digital gescannt um ihn ins Museum zu bringen.

Die Serie umfasst 3 verschiedene Düfte. Einmal ein natürlicher Fingerabdruck des Waldes, einmal ein Space duft da die Menschheit fliehen musste von der Erde und als dritten Duft ein recreation lab mit dem Duft von einer Menschengemachten Umwelt. Das Projekt soll dazu dieenen den Besuchern die Natur näher zu bringen und ein Bewusstsein zu schaffen. Die installetion wird voraussichtlich bis Ende 2025 in Dubai gezeigt.

The anticipation of Rain Naima Karim 2022

Basierend auf dem Konzept von der in Saudi Arabien schaffenden Künstlerin aus Bangladesh, Naima Karim, entwickelten wir zwei Duftszenarien passend zu ihrer VR experience. Das Ziel Naimas Arbeit war den Besuchern die Regenzeit, Monsum, in ihrer Heimat näherzubringen.

Naima wurde mit Ihrer Arbeit im Rahmen der IDFA (International  Documentary Film Festival Amsterdam) gezeigt als Finalist in der Non-Fiction Immersive Kategorie. Weitere informationen und einen genauen Projektbeschrieb finden Sie hier

SAUR Soglio festival für Claudia Vogel 2021 

Auch im Jahr 2021 durften wir einmal mehr mit Claudia Vogel kollaborieren. Dieses mal für das Soglio Festival im schönen Bergeller Bergdorf. Andreas kreierte auf Wunsch verschiedene Düfte die uns erinnern sollten wie er früher an ausgewählten Orten roch.

Die Düfte reichten von Ziegenstall zum Brunnen wo die Wäsche gewaschen wurde bis zu den Ölfarben die Farben die Alberto Giacometti benutzte als er in Soglio im freien malte. Die Ausstellung dauerte nur einen Tag und sollte die Menschen dazu bewegen nach der Covid Zeit wieder etwas zu unternehmen. Es gab ein reichhaltiges Programm.

AERARIUM – Ihr Steuerduft! 2020

Das Parfüm AERARIUM macht die philosophische Assoziation von Duft und Geld erlebbar. Basierend auf der Geschichte des Ortes, der ehemaligen Parfümfabrik Feinseifenfabrik F. Wolff & Sohn, verbindet das Kunstwerk AERARIUM von Katharina Hohmann, im Finanzamt, nun Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. 

Für das Finanzamt Stuttgart realisierte Andreas Wilhelm, im Auftrag der Künstlerin Katharina Hohmann, ein Extrait de Parfum, welches auf dem Geruch des Geldes aufgebaut ist. Katharina Hohmann kreierte mit der Dorotheenhütte im Schwarzwald 600 individuelle Flacons, welche nun beim Finanzamt in Stuttgart gekauft werden können. 

Was als Kunst am Bau geplant war bekam Flügel. Über den Webshop kann der Duft bezahlt und bestellt werden, das Flacon muss aber im Finanzamt vor Ort abgeholt werden. Auf diese Weise kommen tatsächlich wieder Perspnen ins Finanzamt, fast so wie früher als der Zehnte deponiert werden musste.

Leck mich! Trauerspiel in einem Akt, 2020

Im Garten des Wettsteinhäuschen waren zwei Bedufter installiert, die während der
Interventionsdauer einen süssen Duft in den Aussenraum versprühten. Im Innenraum des ehemaligen Steinbildhauerateliers standen skulptural präsentierte Hohlgüsse aus Rahmkaramell in Form von Rindszungen auf einem weiss lackierten Tisch.
Für die nötige Aufmerksamkeit Kreierte Andreas einen Rhabarberkuchen Duft.

Den Rezipient:innen war es möglich davon zu essen, die Zungen zu verschieben, mit ihnen zu spielen. Die künstlerische Intervention fand im Rahmen des vom SNF geförderten Forschungsprojektes Lebensmittel als Material in installativen und partizipativperformativen künstlerischen Arbeiten –Dokumentation, Analyse, Rezeption, das am Institut Praktiken und Theorien der Künste an der Hochschule der Künste angesiedelt ist, statt.

Die Serie umfasst 3 verschiedene Düfte. Einmal ein natürlicher Fingerabdruck des Waldes, einmal ein Space duft da die Menschheit fliehen musste von der Erde und als dritten Duft ein recreation lab mit dem Duft von einer Menschengemachten Umwelt. Das Projekt soll dazu dieenen den Besuchern die Natur näher zu bringen und ein Bewusstsein zu schaffen. Die installetion wird voraussichtlich bis Ende 2025 in Dubai gezeigt. Die Arbeit schaffte es in den Final des Europäischen Desing Awards.

HUBER.HUBER green 2019

Die Zwillingsbrüder Markus und Reto Huber setzen sich in ihrem Werk immer wieder mit dem prekären Verhältnis zwischen Natur und technologisierter Kultur auseinander. Bei diesem Projekt durfte Andreas Wilhelm die Beduftung von frischem Gras beisteuern und lieferte die passenden Duftgeräte gleich mit. 

Ocean of Air 2018

Eine Kunstinstallation in virtueller Realität von Marshmallow Laserfeast, die in der renommierten Kunstgalerie Saatchi in London präsentiert wurde. Die Arbeit handelte von Sequoia Trees, den grössten Mammut Bäumen wo nur noch eine Handvoll existiert. Für die Installation wurden die Bäume digital gescannt. Wo sich die Bäume befinden ist geheim.

Die Besucher wurden verkabelt um die Sauerstoffsättigung im Blut zu messen. Zudem wurde über einen Atemsensor die Menge an CO2 visualisiert die unseren Körper verlässt und dann wiederum von den Bäumen umgewandelt wird. Die Duftkreationen waren sehr naturalistisch und mancher Besucher hätte nicht gedacht, dass es sich um eine Parfümierung handelt. Die meisten dachten sie stehen im Wald. 

HUBER.HUBER Petichor 2018

Andreas kreierte den Duft nach der Vorstellung des Künstlers von Regen, der auf den Boden fällt. Der Duft der auch unmittelbar vor dem Regen zu riechen ist besteht vor allem aus dem Molekül Geosmin welches die Bakterien im Boden verstömen.

smell forward Priscille Jotzu 2018

Für Priscilles Projekt, wie sich Roboter in Zukunft verhalten, indem sie Parfüm verwenden, um zu Mensch zu werden, wurden zusammen mit Andreas olfaktorischen Visionen kreiert. Priscille wurde mit dem ZKB Förderpreis ausgezeichnet.

smell forward wurde ebenfalls als Finalist bei den art&olfaction Awards in der Kategorie Sadakichi nominiert. Für interessierte wurde ein making off kreiert wo das ganze Set der Düfte im Rahmen einer limited Edition gekauft werden konnte.

Plattform 18 Langenthal Shirin Yousefi 2018

Mit Shirin Yousefi entstand eine spannende Zusammenarbeit. Sie machte auf die schreckliche Blue Whale Challenge aufmerksam. Andreas half indem er diverse Gegenstände nach Wal riechen liess. Mitunter rochen Zigaretten und Kaugummi nach Lebertran.

Shirin schaffte mit Hilfe des know hows von Wilhelm Perfume riesige Lufterfischer Gels auf Wasserbasis welche im Inneren Lautsprecher hatten die von Zeit zu Zeit Walgesänge abspielten und zusammen mit dem Duft für eine perfekte Inszenierung sorgten.

TAAT Hall06 2018

HALL06 war das sechte Unterprojekt von vom langzeit Forschungsprojekt HALL33. In diesem Projekt geht es darum mit der Struktur eine Inszenierung zu schaffen, eine Dramaturgie aufzubauen. Das Projekt wird jeweils innert dreier Wochen vor Ort geplant und umgesetzt.

Für die sechte Ausgabe konnten die Studenten zusammen mit Andreas eine Duftreihe entwickeln welche in der Installation benutzt wurde um verschiedene Emotionen zu triggern. Auf diese Art wurde die Dramaturgie vom Raum maximal verstärkt.

Festival der Düfte Schloss Wildegg 2017

Für das Festival wurden verschiedene international bekannte Parfumeure eingeladen die alle Ihre eigene Installation umsetzen durften. Andreas Wilhelm kreierte die wohl intimste Duft Kunst Installation die es je gab in Form dreier verschiedener Kaugummies.

Tales of Cortex Shirin Yousefi 2017

Die Kurden (ca. 24-27 Mio.) die sich als "größtes Volk ohne Land" bezeichnen, sind heute in fünf Ländern beheimatet. Shirin Yousefi zeigte bei ihrer Arbeit die eigentlichen Grenzen unabhängig von den bestehenden Landesgrenzen auf mit Tönen und Gerüchen die das Kurdenvolk vereinen. Sie gewann damit den rennomierten Kadinst Award. 

Das Rhein Rauschen Ines Lechleitner 2016

Zur Arbeit von Ines Lechleitner 'das Rheinrauschen' steuerte Andreas Wilhelm einen Duft mit grossem Wiedererkennungswert bei. Auf der Haut aufgetragen riecht man nach einem langem Schwum im Rhein an einem warmen Sommertag. 

Das Parfüm war erhältlich in einer limitierten Auflage und wurde im Rahmen eines Rheinspaziergangs durch die Künstlerin vorgestellt. Teil der Ausstellung war ebenfalls ein Video eines Rheinschwummes mit Walflosse.

Concrete 2.3g Claudia Vogel 2010

Claudia Vogel träumte immer von einem olfaktiven Selbstportrait. Wir halfen Ihr das Projekt umzusetzen. Nach über 3 Monaten entstand so ein Extrakt des Duftes der tatsächlich wie Claudia Vogel riecht. 2.3g concrete! 

Das Projekt entstand über einen Zeitraum von drei Monaten. Mittels steriler Binden die um verschiedene Körperteile gebunden und anschliessend in Ether gelöst  wurden, hat sich mithilfe eines Extraktionsverfahren mein eigener Körperduft herstellen lassen. 2,3 g meines eigenen Selbst. 

Im Labor wurde mittels Rotationsverdampfer das Lösungsmittel entfernt und es entstand eine Ampulle voller Claudia Vogel. Das Flacons wurde im Rahmen der Belle Haleine Ausstellung im Tinguely Muesum in Basel ausgestellt.

“IN VITRO” – Alfredo Luis Gonzalez Parra 2009

Luis Gonzalez sammelte für sein Kunstprojekt «IN VITRO» Erinnerungen von anderen Menschen. Zusammen mit Wilhelm Perfume fing er verschiedene Erinnerungs-Düfte ein und dokumentiert die Geschichten dazu. Das Projekt wurde für die Zurich University of the Arts, Switzerland umgesetzt.

 

Eine sehr starke Erinnerung ist von jemandem, dessen Eltern starben: Die Person, damals bei den Grosseltern in den Ferien, wollte ihre Eltern in der Stadt abholen. Vorher schmückte sie den Garten und das Haus mit lauter Blumen. In der Stadt erfuhr sie, dass die Eltern tödlich verunglückt sind. Nach einer Woche kehrte sie in das Haus der Grosseltern zurück, wo ihnen der intensive Duft der verwelkten Blumen entgegenströmte. Seither ist der Blumenduft untrennbar mit dem Tod der Eltern verbunden.